Bis in den Mai herrschte in Österreich ja noch Stallpflicht für Geflügel. Den Winter hatten die Enten im Glashaus der Nachbarn verbracht, aber mit der beginnenden Gartensaison mussten sie dort raus. Also wählten wir wieder einmal die Maximallösung des Problems und erstanden ein Partyzelt (!) für unsere 2 Laufenten. Sie waren noch nicht eingezogen, als ein Sturm das ganze durch die Luft wirbelte und teilweise zerstörte. Mit den Resten baute Peter dann eine Überdachung unseres Pressplatzes neben dem Haus, die dann so angenehm war, daß wir sie den ganzen Sommer stehen ließen. Nach dem Winter war Laura, die hinkende Ente ziemlich schlecht drauf. Sie kullerte beim Gehen oft den Hang runter, was blöd war, weil unser Garten ja fast nur Hang ist. Auch war sie zu krank zum Eier legen. Wir wollten eine neue Ente kaufen, bloß war es schwierig, eine zu kriegen, weil alle überflüssigen wegen der Vogelgrippe geschlachtet worden waren. Also meldeten wir uns auf einem Bauernhof in den Bergen (Joachimsberg, 1000m Seehöhe, die Ente sollte ja geländegängig sein) für eine junge Ente an. Im August entledigte uns dann der Fuchs der Sorge, wie wir Laura erlösen sollten. Er hat einfach die Ent? gestohlen. Wir konnten nicht sofort fahren, um die neue Ente zu holen, da ein Hochwasser den Anfahrtsweg dorthin unter Wasser gesetzt hatte! Albert, der Entenwitwer, verkraftete das Alleinsein schlecht und er beschloss, eine Katze zu werden. Er kam mit den Katzen und fraß von ihren Tellern und schlief untertags auf der Türmatte vor der Terrassentür. Ansonsten stand er in der Gartenlaube und blickte sehnsüchtig ins Wohnzimmer hinein - Entenfernsehen. Und dann kam Lucy. Uns allen, besonders aber Albert blieb einmal die Spucke weg, denn die konnte rennen. Fast senkrechte Böschungen hoch! Seither ist sie der Liebling beider Gärten. Albert war vom 1. Moment an entzückt und zeigte ihr sofort das Entenfernsehen. Und ich kann nun immer in der Laube die Kacke wegputzen...
Lucy ist die Hausmeisterin des Gartens. Sogar der Kater nimmt vor ihr Reißaus, die Katze sowieso. Besucher kündigt sie mit lautem Gequake an. Im nächsten Jahr hoffe ich auf Küken. Wir haben nämlich so viel Futter. Ich kaufe unheimlich gerne im Lagerhaus ein, das ist die Erfüllung meines Traums vom Landleben. Für die Enten als Zufutter besorgte ich einen 20 kg-Sack Weizen. In meiner Zerstreutheit hatte ich aber vergessen, daß ich bereits einen solchen im Keller stehen hatte. Die Enten sind zwar nimmersatt, aber 40 kg...!
Ja und dann war da die Sache mit den Hasen. Peter baute das Gehege und eine Hütte als Winterquartier, denn es sollten ja Freilandkaninchen sein. Ich begab mich auf die Suche nach einem Lieferanten für Stroh- und Heuballen. Als ich eine Quelle hatte, bestellte ich in meinem Überschwang gleich 10 Ballen Heu. Um ja genug für den Winter zu haben. Als ich sie abholte, fragte der Bauer, ob wir Pferde hätten. Nein, äh, Zwergkaninchen....
Aus dem Tierschutzhaus sollten sie kommen. Da im Kremser Tierheim keine Hasen zu vergeben waren, holten wir Sternchen und Wendy aus Wien. Sternchen hatte Durchfall und fraß nicht, nach 3 Tagen war sie tot. Großes Wehklagen. Aber Wendy hat bis jetzt überlebt. Sie ist gesund und munter, bloß - sie frißt kein Gras und
KEIN HEU!!!
Hasen sollen ja nicht allein gehalten werden. Wie wir für sie Gesellschaft finden, das wird nächstes Jahr erzählt...